Mein Kind isst kein Gemüse!

Datum: 28.04.2022

Ein riesengroßes Thema ist das bei ganz vielen Familien: die Kinder essen kein Gemüse. Oder nur ganz ausgewählt ein oder zwei Sorten. Die Eltern ärgern sich darüber, sagen dann gerne: 'du musst aber wirklich mehr Gemüse essen' - und ändern tut sich nichts.

Wenn ihr euch hier wieder erkennt, haben wir ein paar Ideen für euch. Die müssen nicht bei allen funktionieren, da es wirklich sehr hartnäckige Gemüse-Verweigerer unter den Kids gibt. Aber den ein oder anderen haben wir schon überzeugt.

Wichtig ist, den Kindern nicht ständig zu sagen, sie sollen mehr Gemüse essen. Vorleben ist das Beste, was ihr machen könnt. Ihr esst Gemüse und Salat zu euren Mahlzeiten - wenn euer Kind davon erstmal nichts nimmt, ist das kein Drama. Wenn ihr eh wisst, dass dann Streit oder Diskussionen gibt, lasst es lieber sein. Euer Kind sollte wissen, warum Obst und Gemüse wichtig für den Körper ist - nur mit der Aussage 'das ist gesund' können die meisten Kinder wenig anfangen.

Wenn euer Kind die Gemüsesorten, die ihr in eurer Familienküche nutzt, nicht mag, mag es vielleicht andere? Oder anders zubereitet? Einfach nur grüne Erbsen schmecken nicht jedem - aber püriert als Suppe ist das ein ganz anderes Ding. Oder püriertes Gemüse in der Tomatensauce zur Pasta: wenn euer Kind das gewöhnt ist, wird es die Sauce mit einer Möhre und einer Paprika drin genauso lecker finden. Am Anfang ist es vielleicht eine Umstellung - aber entweder sind eure Kids so klein, dass ihr es ihnen gar nicht sagt und den Gemüseanteil ganz langsam erhöht. Oder sie sind groß genug zu verstehen, dass der Mensch eine Weile braucht, um sich an neue Geschmäcker zu gewöhnen. Und nur, weil die Sauce ein wenig anders schmeckt als sonst, ist das noch lange kein Grund, sie nicht zu essen.

Es gibt ein paar Gemüsesorten, die einfach nur gekocht vielen Kindern nicht sonderlich gut schmecken. Dazu gehört auch gerne Lauch, Blumenkohl oder Brokkoli. Aber habt ihr schon einmal probiert, den Kids ein einen Flammkuchen mit Lauch zu machen? Oder ein Blumenkohlschnitzel? Oder Brokkoli-Bällchen? Ein bisschen Abwechslung beim Gemüse kann Wunder wirken.

Viele Kinder haben auch Spaß daran, selber Rezepte im Internet zu suchen, sich in der Gemüseabteilung etwas auszusuchen, was sie noch nicht kennen oder selber zu kochen - motiviert sie da auf jeden Fall!

Wir müssen uns ja auch ein wenig an die eigene Nase fassen! Von klein an suggerieren wir den Kindern, dass sie das (tolle) Gummibärchen erst bekommen, wenn sie den (blöden) Brokkoli zumindest probiert haben. Gemüse ist deshalb bei vielen Kindern negativ besetzt: Das Gemüse MUSS ich essen, alles andere DARF ich essen. Versteht ihr, was ich meine? Wie soll man da auf die Idee kommen, dass die Kinder das Gemüse genauso toll finden, wie die Pizza, die Nudeln oder die Pommes? Die gibt es nämlich immer im Zoo, im Urlaub oder am Geburtstag - da gibt es selten Karottensuppe oder Kohlrabisticks.

Viele Familien sagen uns, das Kind esse kein Gemüse - nur Rohkost! Ist doch super!! Dann eben Rohkost. Das ist so easy geschnibbelt, einfach zum Abendbrot dazu oder ein halbes Stündchen vor dem Essen als kleine Vorspeise, die den Magen schon etwas füllt. Die Rohkost kann super mit in die Schule genommen werden und als Snack am Nachmittag parat stehen. Da ist nur wichtig: egal, ob eure Kinder 5 oder 15 sind - es gibt wenig Kinder, die bei einem kleinen Hunger in die Küche gehen und sich eine Möhre schnappen. Aber wenn sie gewaschen/geschält und in Streifen geschnitten da ist, essen sie sie meist gerne.

Und ja, jede Sorte Gemüse zählt. Eure Kinder müssen nicht alle Sorten mögen, sondern können sich auf wenige Sorten spezialisieren. Der Geschmack verändert sich mit den Jahren und die Kinder werden meist offener neuen Geschmäckern gegenüber. Dafür ist es aber immer wichtig, dass sie auch eine Chance bekommen, diese immer mal wieder auszuprobieren - und da seid ihr gefragt!

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