Viele Eltern rufen uns an, wenn sie vom Arzt kommen und klar gesagt bekommen haben, dass das Kind übergewichtig sei und die Eltern handeln müssten. Aber viele Eltern melden sich auch bei uns einfach mit dem Gefühl, das Gewicht des eigenen Kindes gehe in die falsche Richtung. Aber wie kann ich als Elternteil sicher wissen, ob das Gewicht meines Kindes außerhalb der Norm ist oder nicht - und was ist die Norm da eigentlich? Bei Kindern wird auch, wie bei Erwachsenen, die Einstufung des Gewichts mit Hilfe des BMI vorgenommen. Aber der BMI wird bei Kindern anders bemessen als bei Erwachsenen - das ist wichtig, wenn ihr als Eltern einschätzen möchtet, ob euer Kind wirklich als übergewichtig gilt oder nicht.
Am einfachsten berechnet ihr den BMI mit einem BMI-Rechner für Kinder, z.B. über den BMI-Rechner für Kinder der AGA, der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Hier könnt ihr das Alter, die Größe und das Gewicht eures Kindes eingeben und bekommt dann auf einen Blick das Ergebnis über das Gewicht eures Kindes. Kinder liegen sehr schnell im Bereich der Adipositas - erschreckt euch da nicht. Wir haben viele Kinder, die zu uns kommen, die als adipös gelten, denen man dies nicht ansieht. Ein kleines Bäuchlein, ja OK. Aber wirklich adipös? Das können sich viele Eltern bei ihren Kindern nicht vorstellen. Daran sieht man aber auch, wie früh man gerade bei den Kindern handeln sollte.
Wartet nicht, bis euer Kind wirklich sichtbar übergewichtig ist - handelt schon, wenn ihr das Gefühl habt, der Babyspeck geht auch nach dem Kleinkindalter so gar nicht weg. Oder wenn ihr merkt, dass euer Kind zunimmt. Mit kleinen Veränderungen im Alltag kann man schon viel erreichen - aber nicht, wenn euer Kind schon stark übergewichtig ist. Dann ist der Weg länger und schwerer und für euer Kind wahnsinnig anstrengend. Und für das Familienleben häufig auch. Fangt nicht an, euren Kindern die Süßigkeiten zu verbieten und täglich zu fragen, wieviel es in der Schule wovon gegessen hat - steuert das, was ihr in der Hand habt. Was gibt es z.B. zum Frühstück? Kann man das so verbessern, dass euer Kind gar nicht das Gefühl bekommt, auf etwas verzichten zu müssen? Oder könnten wir uns als Familie etwas mehr bewegen, etwas aktiver werden? Hat mein Kind Lust auf einen Sportverein? Wie kann ich auch im stressigen Alltag die kleinen Helferlein wie fertige Salatsauce oder fertige Tomatensauce durch Frisches ersetzen, ohne deshalb Stunden in der Küche zu stehen?
Handelt am besten, bevor das Thema wirklich zu einem Problem wird. Es gibt im Netz viele Ideen, was man für einen gesunden Alltag für die ganze Familie tun kann. Wenn ihr Unterstützung braucht, schaut euch unseren Onlinekurs an, vielleicht hilft der euch dabei, ein paar Dinge zuhause so zu verändern, dass ihr die Kilos gar nicht erst zum Thema werden lasst. Für eure Kinder und für einen harmonischen Familienalltag!